Wer kennt das nicht? - Sommer, Sonne, 30°C im Schatten man durchfährt eine Ortschaft und fährt - im Gegensatz zu allen anderen Cabrios - ganz offen. Die Türen sind abgesenkt, der Fahrtwind sorgt für Abkühlung. Doch jede Ortschaft hat mal ein Ende, es geht auf die Landstraße und der Z1 ist seinem Element. Die Gangart wird forscher und jetzt kann die vollkommene Offenheit doch ziemlich windig werden. - Also beugt man sich weit in den Fußraum auf der Beifahrerseite und zieht am Türgriff um die Beifahrertür zu schließen. Haben wir uns dabei nicht alle schon gefragt, ob das wirklich so sein muss und ob man hierfür keine besser, komfortablere Lösung hätte finden können? - Hätte man (also BMW) leider nicht! Jeder, der sich ein bisschen mit der Geschichte des Autos auseinander gesetzt hat weiß, dass der Z1 im Grunde viel zu teuer geworden ist und das zum Ende der Entwicklung hin immer kräftiger gespart werden musste.
Mir hat diese (nicht vorhandene) Funktion keine Ruhe gelassen und so habe ich mich im Oktober 2001 daran gemacht das Problem zu lösen.
Bei der Entwicklung standen folgende Eigenschaften absolut im Vordergrund:
a. | Zuverlässige Funktion auch bei hohen und niedrigen Temperaturen. |
b. | Ausschließliche Verwendung von praxiserprobten Komponenten. |
c. | Der Türgriff im Fußraum darf sich nicht bewegen, wenn der Türöffner aktiviert wird. |
d. | Die "normale" manuelle Funktion der Türbetätigung darf in keinem Fall beeinflusst werden. |
e. | Auch ein Totalausfall der Steuerung oder ein Blockieren des Antriebes darf keinerlei Einfluß auf die manuelle Funktion der Türen haben. Das Öffnen, Schliessen und auch die mechanische Verriegelung der Türen muß in jedem Falle gewährleistet bleiben. |
f. | Mechanische und elektrische Eingriffe am Fahrzeug müssen zur späteren "Originalisierung" weitestgehend rückbaubar sein. |
g. | Die Laufrichtung der Türen muß in jedem Falle ohne Zeitverzögerung umgekehrt werden können (Sicherheitsaspekt) |
h. | Einfacher Einbau des Systems. |
i. | Die gesamte Entwicklung und Fertigung der Einbausätze muß in einer Hand liegen, um die Lieferfähigkeit jederzeit zu gewährleisten |
Bei Beachtung aller Punkte, sollte das System aber dennoch einfach einzubauen und bezahlbar bleiben.
Herausgekommen ist dabei dieser Einbausatz:
Nach dem Bau des ersten Prototypen, ausgiebigen Tests und Modifikationen, hat der jetzige Türöffner nicht mehr viel mit der allerersten Urversion gemeinsam. Das System hat seine Zuverlässigkeit bewiesen und kann als Einbausatz in einer Kleinserie hergestellt und angeboten werden. Seit Winter 2002 funktioniert die endgültige Version in meinem Z1 (AL07845) vollkommen problemlos und zuverlässig - egal ob bei winterlichen -15°C oder im Sommer bei 34°C im Schatten. Bisher (Stand 03/2005) sind 12 Einbausätze in anderen BMW Z1 verbaut worden und arbeiten auch dort fehlerfrei. Am Rande sei erwähnt, dass dieser Einbausatz mittlerweile auch nach Österreich, in die Schweiz und nach Japan geliefert wurde. Auch bei diesen Einbausätzen gab es weder Probleme beim Einbau, noch Probleme mit der Funktionssicherheit.
Funktionsbeschreibung
Der Einbausatz ermöglicht es beim BMW Z1 die Türen auf der Fahrer- und Beifahrerseite
per Tastendruck zu öffnen und zu schließen. Diese Funktion arbeitet ohne die normale,
werkseitige Funktion der Türen zu beeinflussen. Das System arbeitet parallel und vollkommen
unabhängig zu der normalen Türbetätigung.
Nach dem Druck auf eine der Tasten (siehe Bilder unten)
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wird der Türmechanismus über einen Magneten mechanisch entriegelt und der Türantrieb über das mitgelieferte Steuergerät gestartet. Hierbei wurde darauf geachtet, dass ein Anlaufen des Türhebermotors ohne vorherige, sichergestellte mechanische Entriegelung nicht möglich ist.
Aus Sicherheitsgründen ist es während des Türlaufes jederzeit ohne jegliche Zeitverzögerung möglich, die Laufrichtung der Türen umzukehren. Sollte versehentlich ein Türlauf gestartet worden sein, kann man durch erneutes Drücken der Taste die Tür wieder in die jeweilige Ausgangsstellung bringen. Somit wird eine Einklemmgefahr auf ein Minimum reduziert.
Das System kann jederzeit mit einer Fernbedienung erweitert werden. Hierzu wird pro Tür lediglich ein potentialfreier Kontakt der Fernbedienung benötigt. Fernbedienungen können, je nach Ausführung, nur den Türlauf starten oder in einer Version mit 4 Kanälen zusätzlich mit der Zentralverriegelung verbunden werden. Für 3-Kanal-Fernbedienungen habe ich ein ein Erweiterungsmodul gebaut,das das Öffnen und Schliessen der Zentralverriegelung abwechselnd über einen Kanal der Fernbedienung ermöglicht und selbst die Komfortschließung der Fenster unterstützt.
Der Türöffner-Einbausatz greift nicht in die Funktion der Zentralverriegelung ein, er
wird aber durch ein Verriegeln der Zentralverriegelung komplett außer Betrieb gesetzt.
Bei offenem Verdeck und abgeschlossenem Fahrzeug können Unbefugte die Türen somit nicht durch
Drücken der Tasten im Innenraum geöffnet werden. Ein versehentliches Öffnen der Türen
mittels einer eventuell genutzten Fernbedienung wird dadurch ebenso verhindert, wie ein
unkontrolliertes Öffnen der Türen, falls die Fernbedienung doch einmal durch eine
Fehlinterpretation von Funksignalen in der Umgebung auslöst.
Zudem erwies sich diese Funktion als hilfreich, wenn man z.B. bei der Innenraumreinigung
oder Arbeiten am Fahrzeug den Türöffner vorübergehend außer Betrieb nehmen möchte.
Wer Interesse an oder Fragen zu diesem Einbausatz hat, darf mich (Michael Kossyk) jederzeit gerne ansprechen. Ich bin entweder per Mail unter Michael.Kossyk@roadster-fashion.de oder per Telefon unter +49 4101 594118 zu erreichen.